Wie ich wahnsinnig wurde Blockstreifen färbte:
(Liebe Kinder und Erwachsene – bitte nicht nachmachen – graue Haare sind garantiert, und zwar viele viele graue Haare !)
Schritt 1:
Wickeln und zusammenwickeln von 2 x 100 Gramm Färbewolle
Resultat: wir haben jetzt 200 Gramm zusammengewickelte, d.h. zweifädige Färbewolle
Schritt 2:
Portionieren der Wolle, 200 Gramm reichen bei mir für 3 Paar Socken.
Wolle in drei gleichgroße Knäuel wickeln – cut !
Schritt 3 :
(ab hier Diseaster)
Gedacht war – ganz cool – aus jedem Knäuel á ca. 66 Gramm 6 verschiedene kleine Knäuel à 11 Gramm zu wickeln, mit dem Wollwicker, aber – denkste. Dieser dreht sich und damit die ganze Wolle, auch die schon gewickelte …… geht also gar nicht.
Plan B
Wolle erstmal einweichen (großer Fehler !!!)
Wolle sodann auf ein Küchenschneidebrett wickeln, und zwar so, dass man 6 „Portionen“ nebeneinander aber separat hat.
Merke: nasse Wolle lässt sich nie wieder von einem Schneidebrett entfernen, jedenfalls nicht runterschieben !
Wolle noch mal in 6 Portionen auf 2 übereinander gelegte Schneidebretter wickeln, ein Schneidebrett entfernen, Wolle entnehmen, Wolle liegt sodann in 6 kleinen Strängen auf dem Tisch, die kleinen Stränge mit jeweils 4 Hilfsfäden fixierieren.
Merke: Nasse Wolle ist eklig auf Jeans und draufsetzen sollte man sich auch nicht.
Schritt 4:
6 kleine Stränge in 6 bereit stehende verschiedene Farbbäder geben und Farbe annehmen lassen.
Schritt 5:
Stränge entnehmen, jeden kleinen Strang einzeln in Mikrowellenfolie „Toppits 2 in 1“ einpacken
Ergebnis: 6 kleine Päckchen.
Schritt 6:
3 x 5 Minuten in der Mikrowelle fixieren lassen
(Wenn Mikrowelle erst „buff“ und dann nur noch „pling“ macht, aber nicht mehr das, was eine Mikrowelle so macht, also erhitzen und drehen, den im Mediamarkt befindlichen Mann anrufen und eine neue Mikrowelle ordern)
Schritt 7:
Schritt 6 in neuer Mikrowelle wiederholen. Die Farben sind inzwischen so intensiv geworden, dass sie einen anspringen, aber wen interessiert das noch ?
Schritt 8:
alles abkühlen lassen, die Mikrowellenfolie entfernen und die Wolle in leichtem Essigwasser durchspülen
Schritt 9:
das ganze aufhängen, und zwar mittels einem zum Leifheit Wäschetrockengestell gehörenden Sockentrockenteil (im Bild rot, ach ja, Bilder sind ja nicht)
Schritt 10:
Wickeln – die erste oder letzte Farbe suchen (welche war das noch mal) und das Fadenende herausfummeln
beide Fäden separieren und jeden einzeln aufwickeln
Fadengewirr entfitzen
eine Stunde später dann doch lieber beide Fäden erstmal gemeinsam auf ein Knäuel wickeln
Schritt 11:
am nächsten Abend (kein Scherz)
vom vorhandenen Knäuel die Fäden auseinanderfummeln und jeweils einzeln auf kleine Knäuel wickeln, Fäden alle 30 cm entwirren, fluchen, Haare raufen …..
Schritt 12:
das Ganze auf den Wollwickler, 2 kleine und wirklich akzeptable Knäuelchen wickeln, die sehen sogar gut aus
Schritt 13:
nicht vergessen – alle betreffenden Fotos auf der Kamera löschen
fluchen, Haare raufen
Experiment auf keinen Fall wiederholen
Mai 14, 2009 at 6:42 pm
Liebe Silke,
das steigert ja den Wert der Wolle ins Unermessliche, vielen Dank auch noch mal an dieser Stelle. Da ist mein Nur-doppelfädig-verdrehter-100g-Strang ja noch harmlos – und ich hatte 6 helfende Hände, die mich vor dem Wahnsinn bewahrten.
LG Nani
Mai 14, 2009 at 6:53 pm
Ja, da hast du Recht. :o) Es gibt dann wohl weltweit nur 2 Stränge, dagegen sehen Wollmeise und Co. alt aus !
Mai 15, 2009 at 11:13 am
Ojemine! Du bist mir hoffentlich nicht böse, dass ich bei deiner Beschreibung gerade tierisch lachen musste? Das klingt alles schrecklich, und ich habe spontan beschlossen, nie nicht Blockstreifen färben zu wollen, aber deine Beschreibung ist einfach köstlich…
Liebe Grüße von Lucy und vielen Dank für die Ablenkung (hab nämlich gerade eben erfahren, dass bei meinem vor 3 Monaten gebrochenen Fuß noch nix, in Worten: nix verheilt ist…)
Mai 15, 2009 at 5:09 pm
Liebe Lucy, jetzt kann ich ja selbst lachen. Aber seinerzeit ….
L.G. Silke
Mai 15, 2009 at 6:01 pm
[…] Und diese beiden Knäuel haben ihre eigene Geschichte: […]
Mai 15, 2009 at 6:17 pm
[…] Und diese beiden Knäuel haben ihre eigene Geschichte: […]
Mai 15, 2009 at 6:33 pm
Oh Silke; das klingt alles wirklich sehr anstrengend und nervenzermürbend; aber sorry -du hast das so toll beschrieben, dass ich doch lachen musste!!! 😉 Naja, ich denke, jeder macht irgendwann mal so ähnliche Erfahrungen… trotzdem: nicht den Mut verlieren und auf jeden Fall danke für den Beitrag! 😉
(Und auch für den Kommentar bei mir!) 🙂
Lg, Evelyn!
Mai 16, 2009 at 5:16 pm
Sehr klasse geschrieben – ich habe mich trotz der „ernsten“ Thematik köstlich amüsiert 🙂
Liebe Grüße
Tina